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Tod in Diessenhofen

# Tod in Diessenhofen Die Dunkelheit war noch nicht gewichen, das Licht fahl,  als ich am Morgen des siebzehnten Augusts aus dem Hüsli trat. Es war so dunkel, dass ich die grobbehauenden, ausgetretenen Stufen nur mit Mühe sehen konnte. Sie waren unterschiedlich hoch, wodurch ich noch aufmerksamer darauf achten musste nicht zu stürzen. Ich roch die Feuchtigkeit der Nacht. Der Tau hing auf den Blättern der tiefhängenden Weiden und auf den wenigen Grasbüscheln die der intensiven Trockenheit der letzten Wochen getrotzt hatten. Mir fröstelte. Ich schlang die Arme um meinen Körper, was kaum etwas nutzte und stieg weiter zum Fluss hinunter. Er wirkte so harmlos, wie er so gemächlich dahinfloss. Später, wenn die Sonne hervorgekommen wäre, würde er jadegrün schimmern, aber zu dieser frühen Stunde lag er dunkel vor mir. Die Schatten darin waren Algenfelder die sich mit der Strömung bewegten. Ich betrat das Rheinufer. Krähen flogen kreischend über mich hinweg, als wollten sie mich warnen. Aber